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In einem seit 1945 nicht dagewesenen Gewaltausmaß hat die radikalislamische Hamas in
den letzten Tagen einen Massenmord an der israelischen Bevölkerung begangen, dessen
Grausamkeit die Weltgemeinschaft sprachlos zurücklässt. Darüber, dass dieser Angriff maßgeblich
durch die Unterstützung der Hamas durch die Islamische Republik Iran ermöglicht werden konnte,
sind sich Expertinnen und Experten einig. Die DIG Frankfurt, das Junge Forum der DIG, der
Verband Jüdischer Studierender Hessen und Generation Azadi fordern daher ein konsequentes
Vorgehen gegen die Vertreter des iranischen Regimes in Frankfurt – unter anderem das Zentrum
der Islamischen Kultur (ZIK) Frankfurt
.


Beim ZIK handelt es sich – ebenso wie beim Islamischen Zentrum Hamburg (IZH), dem laut
Landesamt für Verfassungsschutz Hessen1 das Grundstück des ZIK gehört – um einen
Außenposten des iranischen Regimes in Deutschland. Der Vorsitzende des Frankfurter ZIK,
Mahmood Khalilzadeh, wird von der Bundesregierung als iranischer Gelehrter bezeichnet, „der
dem politisch-religiösen Establishment der Islamischen Republik Iran zugerechnet wird.“2
Regelmäßig finden im ZIK Veranstaltungen mit positivem Bezug zum iranischen Regime statt:
Jahrestagsfeierlichkeiten der Islamischen Republik, Trauerzeremonien am Todestag des
Revolutionsführers Ruhollah Chomeini oder etwa die 2020 organisierte Gedenkveranstaltung3 für
den iranischen Schattengeneral und Kommandant der „Quds Brigaden“ [Jerusalem Brigaden]
Qassem Soleimani, der an der militärischen Niederschlagung demokratischer Proteste im Iran
beteiligt war und antisemitische Milizen im Nahen Osten koordinierte.

Vor diesem Hintergrund ist es besonders schockierend, dass das ZIK nach wie vor auf
seinem Webauftritt ankündigt, mit einer Buchausstellung an der diesjährigen Buchmesse
Frankfurt
teilzunehmen, und das Islamische Zentrum Hamburg im Ausstellerverzeichnis gelistet
ist.

Nicht zuletzt an der auf vergangenen Buchmessen ausgestellten Literaturauswahl wird die frauen-,
homofeindliche und zutiefst antisemitische Ideologie des Regimes deutlich. In einem einschlägigen
Medienkanal wird etwa 2021 stolz neben den im hauseigenen Verlag vertriebenen Werken
Khalilzadehs auch das Buch Unsere Überzeugungen von Ayatollah Makarem Shirazi vorgeführt,
das zumindest dem äußeren Design nach vom ZIK selbst verlegt wird.4 Ayatollah Shirazi ist
Mitglied des iranischen Expertenrats und zentraler Akteur im iranischen Herrschaftsapparat. In
Staatsmedien bezeichnete er den Holocaust als Aberglaube, der der Menschheit von den
Zionisten aufgezwungen werde.5 Damit ist Shirazi passendes Sprachrohr eines Regimes, dessen
geistiger Führer den Holocaust leugnet, das Holocaustleugner-Konferenzen unter Beteiligung des
Ku Klux Klan organisierte und das seine Vernichtungswünsche gegenüber dem jüdischen
Staat Israel
mehrfach offen formulierte.6

Am 25.8.2023 forderte die Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg in einer
Pressemitteilung konsequenterweise aufgrund des politischen Charakters dieser Außenstelle des
Terrorregimes die Schließung des ZIK. Wir begrüßen diese klaren Worte im Amt der Stadt
Frankfurt. Eine Einrichtung, die der freiheitlichen demokratischen Grundordnung derart
entgegensteht, darf insbesondere angesichts der aktuell verschärften Sicherheitsbedrohung für
jüdische und israelische Einrichtungen
in Deutschland und Frankfurt keinen Platz haben.
Im März 2023 wurde bereits dem Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) in Leipzig wegen der
aktuellen Menschenrechtsverbrechen des Regimes die Ausstellung verwehrt.7 Das zeigt, wie
konsequentes Vorgehen gegen die Propaganda des iranischen Regimes aussehen kann. Wir
fordern daher: Der Prozess um eine mögliche Schließung des ZIK muss wie in Hamburg mit dem
IZH angeregt werden. Auch die Verantwortlichen der Buchmesse Frankfurt fordern wir auf: Tun
Sie es der Leipziger Buchmesse gleich und sagen Sie mögliche Stände des IZH sowie des ZIK
ab!


Frankfurter Arbeitsgemeinschaft der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) e.V.
Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Frankfurt e.V.
Verband Jüdischer Studierender Hessen (VJSH)
Generation Azadi

1 Hessischer Verfassungsschutzbericht 2021, S. 235
2 https://dserver.bundestag.de/btd/19/005/1900545.pdf, S. 5
3 Hessischer Verfassungsschutzbericht 2021, S. 235
4 https://www.youtube.com/watch?v=Nmija8mXtRM, Minute 5:48
5 https://web.archive.org/web/20180221142901/http://www.smh.com.au/world/top-iran-cleric-rejects-holocaust
-as-superstition-20100905-14wca.html
6 https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/519837/der-antisemitismus-des-iranischen-regimes/

7 https://www.mdr.de/kultur/buchmesse/leipzig-buchmesse-absage-islamisches-zentrum-hamburg-102.html