„Lieben Sie Kishon?“ fragte das deutsche Fernsehen 1976. Millionen Leser bejahten die Frage und kauften seine Bücher. Als Autor zahlreicher Bestseller wurde „der Überlebende, der die Deutschen zum Lachen brachte,“ ausgerechnet im Land der Täter zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller.
Wie kam es dazu? Weshalb gefielen seine humoristischen Geschichten ausgerechnet dem deutschen Publikum so gut? Auf Basis bislang unveröffentlichter Archivquellen, der Erinnerungen von Zeitzeugen und Presseartikeln sowie unter Berücksichtigung der zeithistorischen politischen, gesellschaftlich-kulturellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beantwortet Silja Behre diese Frage umfassend und überzeugend.
Mit den Augen der Historikerin entdeckt sie Ephraim Kishon noch einmal neu. Sie verortet ihn im Literaturbetrieb und beleuchtet seine Rolle als Intellektueller und zentraler Ansprechpartner für deutsch-israelische Themen. Zudem führt sie erstmals die vielen Karrieren Kishons zusammen – Journalist, Regisseur, Schriftsteller – und rekonstruiert die Erfolgsgeschichte des Satirikers im Spannungsfeld von Literatur, Humor und Politik.
Dabei wählt Behre den ebenso originellen wie erkenntnisfördernden Ansatz, Kishons Leben nicht chronologisch, sondern an anhand analytischer Fragen in 15 szenischen Kapiteln höchst anschaulich zu erzählen.
Zum Buch: In Deutschland war der israelische Schriftsteller Ephraim Kishon (1924–2005) sehr beliebt. Zu seinem 100. Geburtstag 2024 erschien die Biographie der deutschen Historikerin Silja Behre.
Zur Autorin: Dr. Silja Behre (*1983) studierte Geschichtswissenschaften in Bielefeld und Paris. Es folgten akademische Stationen in Jerusalem und Tel Aviv. Zu ihren Forschungsgebieten gehören: Geschichte der Intellektuellen, Transnationale Ideen- und Wissensgeschichte sowie deutsch-französische und deutsch-israelische Zeitgeschichte.
Zur Teilnahme ist eine namentliche Anmeldung erforderlich. Bitte schreiben Sie an:
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