Kritik an antiisraelischer Demonstration in Frankfurt
Frankfurt / Berlin, 4.4.2024
Zwei Tage vor einer in Frankfurt angekündigten „Groß-Demo“ gegen Israel anlässlich des „Al
Quds-Tages“ veröffentlichen die Deutsch-Israelische Gesellschaft und das Mideast Freedom
Forum Berlin Rechercheergebnisse über die Organisatoren. Die mit einem Grußwort der
Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg publizierte Broschüre offenbart ein in
Koordination mit dem Teheraner Regime agierendes antisemitisches und islamistisches
Netzwerk im Rhein-Main-Gebiet.
Seit Jahrzehnten ist im Iran der so genannte „Al Quds-Tag“ (Quds = arabisch für Jerusalem) ein
nationaler Kampftag, an dem für die Vernichtung des jüdischen Staates demonstriert wird. Anhänger
des Regimes im Iran organisieren Quds-Märsche in verschiedenen Ländern, um so weltweit für das
Ziel der Zerstörung Israels zu werben. Auch in Frankfurt wird seit 2015 ein „Quds-Marsch“
durchgeführt. In diesem Jahr wird er am 6.4. stattfinden und ab 14 Uhr vom Hauptbahnhof zur
Hauptwache führen. Eine aktuelle Recherche des Mideast Freedom Forum Berlin (MFFB) belegt,
wie stark der Quds-Marsch in Frankfurt durch die antisemitische und israelfeindliche Propaganda
geprägt ist und wie eng die Beziehungen der Organisatoren in den Iran sind. [1]
Auch in Berlin wurde der Quds-Marsch jahrzehntelang durchgeführt. Nachdem die Berliner
Behörden im Jahr 2020 öffentlich ankündigten, ein Verbot des Quds-Marsches prüfen zu wollen,
verzichteten die Veranstalter in den letzten Jahren auf die Anmeldung der Demonstrationen. [2] In
Frankfurt sind Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen alarmiert.
Tibor Luckenbach, stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Frankfurt,
erklärt: „Wir sehen in Frankfurt einen großen Bedarf, Maßnahmen gegen diese bekannte
antisemitische Bedrohung zu ergreifen. Gerade angesichts der aktuellen politischen Lage – mitten
in einem Krieg iranischer Proxys gegen Israel und einer damit einhergehenden massiven Welle
eines global aufflammenden Judenhasses – wäre es skandalös, wenn eine solche Veranstaltung in
Frankfurt widerspruchslos hingenommen werden würde.“
Dr. Ulrike Becker vom Mideast Freedom Forum Berlin sagt dazu: „Mit der Durchführung des Quds-
Marsches befeuert die Islamische Republik Iran weltweit den Antisemitismus. Das Regime im Iran
stellt durch antisemitische Propaganda und durch terroristische Angriffe eine Bedrohung für jüdische
Menschen und Einrichtungen, aber auch für iranische Gegner:innen des Regimes in Deutschland
dar. Es ist wichtig, diese Gefahren ernst zu nehmen und den Quds-Marsch überall in Deutschland
zu verbieten und alle iranischen Einrichtungen in Deutschland zu schließen.“
Um den Frankfurterinnen und Frankfurtern ein mündiges Urteil über das antisemitische Treiben auf
ihren Straßen zu ermöglichen sowie die Politik für den Handlungsbedarf zu sensibilisieren, stehen
die Rechercheergebnisse ab sofort auf der Homepage des MFFB zum Abruf bereit und können als
gedruckte Broschüre über die DIG Frankfurt [3] bezogen werden. In ihrem Vorwort weist die
Bürgermeisterin Dr. Eskandari-Grünberg auf den Terror, die Folter und die sexuelle Gewalt gegen
die Bevölkerung in der Islamischen Republik Iran hin, deren Propaganda bis nach Frankfurt reicht.
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft Frankfurt und das Mideast Freedom Forum Berlin fordern die
Stadt und zuständigen Behörden dazu auf, auch für Frankfurt ein Verbot des Quds-Marsches zu
prüfen und parallel Maßnahmen zu ergreifen, die sicherstellen, dass antisemitischer Propaganda
auf Frankfurts Straßen keine Bühne geboten wird.
Bei Rückfragen stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung:
Dr. Ulrike Becker, MFFB: , 030 – 209 95 852
Tibor Luckenbach, DIG FFM:
Mit Unterstützung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V., Arbeitsgemeinschaft Frankfurt.
Das „Bündnis 7. Oktober“ ruft zu einer Gegenkundgebung auf, die um 14 Uhr an der Hauptwache
beginnt. http://initiative-siebter-oktober.org/06-04-um-1400-auf-der-hauptwache-gegen-den-quds-
tag-in-frankfurt/
[1] Vgl. Emil Mink: Der Quds-Tag in Frankfurt,
https://www.mideastfreedomforum.org/veroeffentlichungen/broschueren/quds-tag-in-frankfurt.
Auch der Verfassungsschutz verweist auf den antisemitischen Charakter des Quds-Marsches
„Antisemitische ‚Al-Quds‘-Demonstration in Frankfurt am Main“,
https://verfassungsschutz.hessen.de/publikationen/aktuelles-und-analysen/al-quds-demonstration-
in-frankfurt-am-main
[2] https://www.tagesspiegel.de/berlin/innensenator-will-al-quds-demo-kunftig-verbieten-
4702174.html, https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlins-innensenatorin-lasst-verbot-des-al-quds-
marsches-prufen-4786933.html
[3] https://frankfurt.deutsch-israelische-gesellschaft.de/